Notgemeinschaft Nordhorn-Range

Range-Gegner machen mobil

Beitrag vom 02.11.2007

Aktionsjahr "60 Jahre sind genug" – Info-Stand am Sonnabend

Am morgigen Sonnabend, dem 15. Jahrestag des spektakulären Bombenfehlwurfs auf eine Demonstrantengruppe, läutet die Notgemeinschaft Nordhorn-Range ein Aktionsjahr gegen den Luftwaffenschießplatz ein. Es soll das Thema Fluglärmbelastung wieder ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit rücken.

rm Nordhorn. "60 Jahre sind genug – Nordhorn-Range muss weg" lautet das Motto, unter dem die Notgemeinschaft Nordhorn-Range den Widerstand gegen den Luftwaffenschießplatz neu bündeln will. Erster Schritt dazu war ein Arbeitstreffen, an dem Vertreter aller Städte und Gemeinden rund um die Range sowie der Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim teilgenommen haben (die GN berichteten). Beschlossen wurde unte anderem die Bildung eines Aktionskomitees, das am 12. November erstmals zusammenkommen wird. Es soll Aktionen und Veranstaltungen vorbereiten, mit denen das Thema Nordhorn-Range wieder mehr ins öffentliche Bewusstsein gerückt wird.

Auftakt dieses Aktionsjahrs soll am morgigen Sonnabend ein Informationsstand sein, der von 8 bis 10 Uhr am Wochenmarkt sowie danach von 10 bis 16 Uhr in der Hauptstraße vor der Sparkasse steht. Dort werden Redner aus der Grafschaft und dem Emsland die Forderung nach Schließung des Schießplatzes bekräftigen. Außerdem liegen Unterschriftenlisten aus, auf denen die Bürger sich eintragen und damit Nein zu Nordhorn-Range sagen können. diese Unterschriftenlisten sollen ab kommender Woche auch in Banken und Geschäften ausliegen.

Mit Bedacht haben die Organisatoren den 3. November als Auftakttag für die Range-Kampagne gewählt. An diesem Tag jährt sich zum 15. Mal der spektakuläre Fehlwurf einer Übungsbombe auf eine Demonstrantengruppe. Ein britischer "Tornado" hatte am 3. November 1992 eine Rauchbombe auf ein Übungsziel ausgeklinkt, obwohl sich im Umfeld dieses Ziels Range-Gegner aufhielten. Das Geschoss verfehlte die Demonstrantengruppe nur um Haaresbreite, zwei Menschen wurden durch Splitter leicht verletzt. Folgen hatte der Fehlwurf damals offenbar weder für den Piloten noch für die britische Tower-Besatzung.

"Der lebensbedrohliche Flugbetrieb ist unzumutbar und nicht länger zu verantworten", meint die Notgemeinschaft. Das jüngste Urteil zum Schießplatz Wittstock habe zudem die Illusion zerstört, die Range-Anwohner könnte in absehbarer Zeit durch eine Verlagerung von Flugübungen nach Brandenburg entlastet werden. "Uns geht es nicht um Verlagerung, sondern um die Schließung der Range", bekräftigen Bernhard Meyering und Jutta Bonge vom Vorstand der Notgemeinschaft.

Das Potsdamer Urteil zu Wittstock biete für die Schließung der Range unter Umständen neue Chancen, hofft die Notgemeinschaft. Deshalb sei es jetzt wichtig, nach jahrzehntelangem Kampf die Hoffnung nicht aufzugeben, sondern den Protest gegen den Luftwaffenschießplatz gerade jetzt deutlich zu machen. Deshalb formiere sich zurzeit in der Grafschaft eine parteiübergreifende Aktionsgemeinschaft, die von kreis und Staedt unterstützt wird, sowie eine Zusammenarbeit mit der Initiative Lingen-Schepsdorf und der Stadt Lingen.

Nein sagen zu Nordhorn-Range wollen am morgigen Sonnabend auch führende Politiker der Region am Stand der Notgemeinschaft. Als Redner werden unter anderem die Landtagsabgeordneten Gerd Will und Reinhold Hilbers, die Bundestagsabgeordneten Dieter Steinecke und Hermann Kues, Landrat Friedrich Kethorn, Nordhorns Bürgermeister Meinhard Hüsemann und die Lingener Bürgermeisterin Ursula Haar erwartet.