Notgemeinschaft Nordhorn-Range

Geschichte und Ziele der Notgemeinschaft Nordhorn-Range von 1971 bis 2009

Wir haben viel erreicht, dennoch:

  • mißachtet staatliche Gewalt die Menschenrechte in unserem Lebensraum weiter.

  • ist das Trinkwasser für Nordhorn und darüber hinaus lebensbedrohlich gefährdet.

  • besteht weiter die Gefahr eines Absturzes auf bewohntes Gebiet, das Atomkraftwerk, die Chemieindustrie in Lingen usw.

  • halten Militärs und Politiker mit aller Macht an "Flugeinsätzen" über unser dicht besiedeltes Wohngebiet fest.

  • werden Menschen durch den Terror aus der Luft weiter misshandelt.

Deshalb fordern wir auf dem Weg zur endgültigen Schließung:

  • weitere Reduzierung des Flugbetriebes.

  • grundsätzliche Flugpause in den Schulferien.

  • generelles Nachtflugverbot zum Schutz der Nachtruhe.

  • Sofortige Entsorgung des auf der Range vergrabenen, hochgiftigen, militärischen Mülls und vollständige Bodensanierung.

Durch ihren unermüdlichen Einsatz hat die Notgemeinschaft Nordhorn-Range viel erreicht:

1971 legen rund 1.000 Demonstranten vorübergehend den Flugbetrieb lahm.

1973 Großkundgebung (Aufruf als PDF-Datei), Platzbesetzung, Straßensperren, Schulstreik, Protestmarsch wecken internationale Aufmerksamkeit.

1974 erhalten 215 vom Lärm übender NATO-Düsenjäger betroffene Schulkinder aus Klausheide und Stadtflur Urlaub auf Kosten des Landes Niedersachsen (130.000,-- DM)

1974/1975 werden die Flugzeiten eingeschränkt: Montag bis Donnerstag 9.00 Uhr - 12.00 Uhr, 14.00 Uhr - 17.00 Uhr, Freitag bis 16.30 Uhr, Mittagspause von 12.00 Uhr - 14.00 Uhr. Der letzte Freitag eines Monats ist flugfrei.

1979 erhalten Betroffene finanzielle Beihilfen für Lärmschutzfenster.

1983 werden die Menschen der Erdbrandsiedlung vertrieben. Aus öffentlichen Mitteln wird die Umsiedlung finanziert.

Reduzierung des Lärmterrors durch weniger "Flugbewegungen".

Reduzierung der Nachtflüge.

Permanente Proteste bringen eine Verringerung von Fehlwürfen.

1989 Podiumsdiskussion (Einladung als PDF-Datei) der Notgemeinschaft Nordhorn-Range mit den Kandidaten zur Europawahl 1989

1990 führen Bürgeranträge in Schüttorf und Nordhorn zu gemeinschaftlichen Klagen gegen die Nutzung der Range.

Kommunen, das Land Niedersachsen und viele betroffene Bürger schließen sich den Klagen an.

1990/91: Bundesrat und Bundestag beauftragen die Bundesregierung, über die Aufhebung der Range Verhandlungen zu führen. Die Schließung scheitert an den Militärs.

1992 weist die Notgemeinschaft durch eigene Untersuchungen eine hochgradige Vergiftung des Bodens und damit eine extreme Gefährdung der Trinkwasserversorgung nach. Die Bezirksregierung unterstützt die Notgemeinschaft bei der Forderung nach weitergehenden Gutachten.

Die Notgemeinschaft wird 1992 zum "Bürger des Jahres" der Stadt Nordhorn ausgerufen.

1993 sprechen sich alle Parteien im Landtag gegen die Nutzung der Range aus. Das Land Niedersachsen fordert im Bundesrat 1993 erneut die Schließung der Range.

1993 erhält die Notgemeinschaft den Umweltpreis des Landes Niedersachsen.
4 Wochen Ferienflugpause im Sommer, 2 Wochen über Weihnachten / Neujahr

Ein Landwirt, Mitglied der Notgemeinschaft, erstreitet 1993 erfolgreich Schadensersatz.

Bei der Besichtigung der Range im Oktober 1993 stellt der Verteidigungsminister fest, dass die Range für den Flugbetrieb doch ziemlich eng ist.

Kommunen, Kirchen, Verbände, Geschäftsleute und weitere Organisationen unterstützen den Kampf der Notgemeinschaft.

Nach ständigen Protesten der Notgemeinschaft werden die Zielobjekte ausgetauscht (statt Militärfahrzeuge jetzt Metallcontainer). Die weitere Bodenbelastung seit 1993 wird zumindest verringert.

1994 wurden flächendeckende Bodenuntersuchungen auf Dioxine und Furane vom Bundesfinanzministerium genehmigt. Die Notgemeinschaft soll beteiligt werden.

Im Sommer 1995 gibt einmalig eine 6-wöchige Ferienflugpause.

1996 erklären die Briten, die Range bis 2002 zu verlassen.

Die Notgemeinschaft übergibt 5.121 Unterschriften gegen die Übernahme durch die Bundeswehr an Ministerpräsident Schröder zur Weiterleitung an BmdV Rühe.

1996 beschließt die Synode der Ev.-ref. Kirche Grafschaft Bentheim eine Resolution zur Schließung der Range.

1996 erhält die Notgemeinschaft den 1. Umweltpreis der Stadt Nordhorn.

Im August 1997 richtet die Stadt Nordhorn vorübergehend ein eigenes Fluglärmbeschwerdetelefon ein , Tel.-Nr. 878-107. Die Aktion wird im Mai 1998 wiederholt und zur ständigen Einrichtung.

März 1999: Die Stadt Nordhorn bringt eine Resolution zur Schließung auf den Weg nach Bonn.

Mai 1999: Der Nieders. Landtag beschließt einstimmig, die Bundesregierung aufzufordern, NOH-Range zu schließen

Juli / August 2000: Konzertierte Demonstrationen mit allen Parteien der Stadt Nordhorn und vielen Teilnehmern vor der Range für flugfreie Ferienzeiten

August 2005: BmdV Struck sagt 6-wöchige Flugpause ab Sommerferien 2006 zu, Nachtflüge werden weiter reduziert.

August 2006: die von BmdV Struck im August 2005 anlässlich seines Besuches der Range zugesagte 6 wöchige Flugpause sowie eine Reduzierung der Nachtflüge wird erstmals eingehalten.

August 2007: Nach dem Urteil gegen die Nutzung von Wittstock formiert sich der Widerstand gegen die Range auf breiter Front. Die Notgemeinschaft bündelt die neuen Kräfte.

April 2008: Alle umliegenden Gemeinden reichen Klage gegen die Range ein.

August 2008: BmdV Jung sagt die Prüfung der flugfreien Osterferien zu.

April 2009: Erstmals finden in den Osterferien keine Flugübungen statt.

August 2009: Die Notgemeinschaft wird im Vorfeld der Bundestagswahlen von allen im Bundestag vertretenen Parteien zum Gespräch nach Berlin eingeladen. Bis heute liegt keine konkrete Einladung vor.

Übersichtskarte über die Bedrohung durch Nordhorn-Range