Notgemeinschaft Nordhorn-Range

Tag gegen Lärm am 25. April 2012

Beitrag vom 24.04.2012

Pressemitteilung der Bundesvereinigung gegen Fluglärm e.V.

Fluglärm ist vielerorts außer Kontrolle geraten
Forderung nach mehr Nachtruhe und Lärmminderungskonzepten

Jeder dritte Bürger fühlt sich in Deutschland inzwischen von Fluglärm belästigt – die Zahlen sind steigend. Der Grund liegt im zunehmenden Luftverkehr und den Ausbauten der großen Flughäfen wie Frankfurt und BBI, aber auch in der wachsenden Zahl regionaler Flughäfen, deren Betrieb nur mit massiver Subventionierung möglich ist.

Die vor wenigen Monaten in Betrieb gegangene vierte Bahn des Frankfurter Flughafens bewirkt mit ihren neuen Flugrouten massive Beeinträchtigungen bis in 70 km Entfernung vom Flughafen. Bereits am Tag ist die Umweltkapazität der Region überschritten. Sechs Stunden Nachtruhe können dies bei weitem nicht aufwiegen.

Wie in Frankfurt gehen auch in Berlin Zehntausende gegen den neuen Großflughafen BER auf die Straße. Sie fühlen sich gleich doppelt betrogen: zunächst durch eine falsche Standortwahl aber auch durch jahrelang verschwiegene Flugrouten, die jetzt völlig neue Betroffenheiten schaffen. Kurz vor der Eröffnung von BER sind durch Unvermögen und Planungspannen nur wenige Menschen vor Fluglärm geschützt. Ab dem 3. Juni drohen hier katastrophale Zustände.

Das Warten auf lärmärmere Flugzeuge in vielleicht 20 Jahren und das Gefummele an Landegebühren reichen ebenso wenig aus wie fünf oder sechs Stunden Nachtschlaf, so der Präsident der Bundesvereinigung gegen Fluglärm, Helmut Breidenbach (Köln). Notwendig beim Kampf gegen Fluglärm sind schnelle Erfolge, und die sind nur über weitere Betriebsbeschränkungen an den Flughäfen zu erzielen.

Wir fordern für alle Flughäfen eine Deckelung des Fluglärms und darauf aufbauend Lärmminderungskonzepte mit konkreten und messbaren Lärmminderungszielen und geeignete Maßnahmen für deren Erreichen.

Wer für die Unternehmen Planungssicherheit einfordert, hat auch die verflixte Schuldigkeit, die Lebensqualität der Menschen im Umland der Flughäfen zu schützen. Passiver Schallschutz alleine reicht dazu nicht aus – zeugt es doch auch von einem ärmlichen Menschenbild, wenn die Betroffenen ihre natürliche Umgebung immer nur durch dicke Fensterscheiben oder aber belastet durch schwer erträglichen Lärm erleben.

gez. Helmut Breidenbach
Präsident der BVF