Notgemeinschaft Nordhorn-Range

Suche nach gefährlichen „Bodenschätzen“

Beitrag vom 14.10.2010

Blindgänger, Munitionsreste, Schrott: Nordhorn-Range wird zurzeit von Kampfmitteln geräumt

Gefährlicher Job auf Nordhorn-Range: Seit vier Wochen wird der militärische Luft- und Bodenschießplatz mit einer großen Aktion von Kampfmitteln geräumt. Bis Ende Oktober sind die Experten einer Spezialfirma damit beschäftigt, gefährliche „Bodenschätze“ wie Blindgänger oder Munitionsreste und Schrott aufzuspüren und zu entsorgen. Bislang haben sie 12,5 Hektar des Areals untersucht und 6000 Kilo Kampfmittel entsorgt.

tk Nordhorn. „Achtung, Sperrgebiet! Betreten verboten! Gefährliche Blindgänger und Lebensgefahr!“ So steht es auf den Warnschildern rund um den Schießplatz, und das aus gutem Grunde: „Munition oder Munitionsteile gefährden Leib und Leben, auch von Unbeteiligten“, warnt Range-Kommandant Oberstleutnant Dieter Rübarsch: Das Ziel der Räumung liege darin, die von Kampfmitteln immer noch ausgehenden unmittelbaren Gefahren für Leben und Gesundheit von Menschen zu beseitigen.

Über 40 Mitarbeiter sind derzeit mit der Kampfmittelräumung, Entsorgung und Fachbauleitung auf der Range beschäftigt. Die Arbeiten liegen in Händen der auf den sensiblen Bereich der Explosivstoffe spezialisierten Firma GRV-Luthe GmbH aus Ludwigsfelde (Brandenburg). Das vorläufige Räumende ist auf den 29. Oktober terminiert. Bislang wurden etwa 12800 Stück Kampfmittel geborgen. 60 Prozent des rund 21 Hektar großen Areals sind damit bislang von Munitionsresten geräumt.

Bei der Kampfmittelbeseitigung werden die Verschmutzungen des Geländes mit Munition und Schrott systematisch lokalisiert und geborgen. Dabei kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz. Zusätzlich wird auch aller Abfall entfernt, der nicht aus dem militärischen Übungsbetrieb kommt. Dazu zählen zum Beispiel Müll aus Kunststoff, Gummi, Glas oder ähnlichen Materialien.

Die Munition und alle Fremdstoffe werden fachgerecht entsorgt, versichert der Kommandant. Die Überwachung der Räumung liegt bei der Bundeswehr, einer speziellen Fachbauleitung und dem Kampfmittelräumdienst: „Die diesjährige Kampagne wird dazu beitragen, die Sicherheit für Mensch und Umwelt weiter zu erhöhen.“ Dennoch, so räumt der Range-Kommandant ein, wird „das Projekt der Entmunitionierung des Schießplatzes Nordhorn“ diesmal noch nicht abgeschlossen werden können. „In diesem Zusammenhang weisen wir erneut auf weiter vorhandene Gefahren durch Munitionsblindgänger und das damit im Zusammenhang stehende Betretungsverbot des Platzes hin“, heißt es an die Adresse all jener, die es mit der Absperrung des Areals nicht so genau nehmen.