Notgemeinschaft Nordhorn-Range

Range-Protest nun auch per Mausklick

Beitrag vom 03.09.2009

SPD will Widerstand übers Internet mobilisieren– Langer Marsch zum Auftakt

rm Nordhorn. Mit dem Verzicht auf den geplanten dritten Schießplatz in Wittstock bei gleichzeitigem Festhalten an Nordhorn-Range sei Verteidigungsminister Franz Josef Jung „wortbrüchig geworden“, kritisierte der SPD-Bundestagskandidat Dieter Steinecke gestern am Range-Gelände. Jung sei damit von dem Versprechen abgerückt, für eine gerechte Verteilung der Fluglärmlasten zu sorgen und die Range-Anwohner nach 60 Jahren von Fluglärm zu entlasten. Stattdessen sei zu befürchten, dass in Nordhorn wieder bis zur erlaubten Obergrenze von 4000 Überflügen pro Jahr geübt werde.

Deshalb ist es nach den Worten der SPD-Landtagsabgeordneten Gerd Will (Nordhorn) und Karin Stief-Kreihe (Meppen) das gemeinsame Ziel der Region, den Kampf für die Schließung von Nordhorn-Range nicht nur juristisch, sondern auch politisch verstärkt zu führen. Dazu, so Will, reiche die eindeutige Forderung des Niedersächsischen Landtags nach Schließung der Range nicht aus. Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff müsse in Berlin ebenso „vernehmbar“ für die Schließung von Nordhorn-Range kämpfen, wie die Ministerpräsidenten von Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gegen den Platz in Wittstock gekämpft hätten.

Die Region rund um die Range müsse in den nächsten Monaten ihren Protest gegen den Fluglärm auf eine breitere Basis stellen. Dazu hat die SPD die Internet- Plattformen www.gegen-nordhorn-range.de und www.gegen-flughafen-twente.de eingerichtet. Beide stellen das jeweilige Fluglärmproblem ausführlich vor und bieten die Möglichkeit, sich an Unterschriftensammlungen zu beteiligen. „Wir alle haben gesehen, dass entschlossener Widerstand, wie in Wittstock, einen Schießplatz verhindern kann. Diesen Widerstand gilt es, auch für die Abschaffung des Schieß- und Bombenabwurfplatzes Nordhorn Range zu organisieren“, heißt es auf der Internetseite zum Range-Protest.

Der Auftakt zu dieser Internet-Aktion war gestern allerdings mehr ein „langer Marsch durch die Instanzen“ als eine machtvolle Protestkundgebung. Das Ziel der SPD, den Start ihrer Unterschriftensammlung am Range-Tor öffentlich deutlich zu machen, war im Vorfeld durch einen öffentlichen Aufruf unvermittelt zur „Kundgebung“ umgebogen worden. Die konnte – obwohl als „Demonstration“ angemeldet – schon allein wegen der kurzfristigen Ankündigung, der wenig „publikumswirksamen“ Uhrzeit und der nur auf SPD-Kreise beschränkten Einladung nur wenige Range-Gegner mobilisieren.

Und die knapp 50, die kamen, erlebten auch noch eine unliebsame Überraschung: Alle, die mit dem Auto kamen, mussten die letzten knapp vier Kilometer zum Range-Tor zu Fuß marschieren. Eine Polizeistreife an der Kanalbrücke hielt ein waches Auge darauf, dass das allgemeine Fahr- und Parkverbot auf dem Uferweg des Kanals auch eingehalten wurde.

Fluglärm-Protest im Netz:
www.gegen-nordhorn-range.de
www.gegen-flughafen-twente.de