Notgemeinschaft Nordhorn-Range

Pressemitteilung: Notgemeinschaft fordert sofortige und endgültige Schließung der Range

Beitrag vom 21.03.2011

Seit vielen Jahren fordern wir die sofortige Einstellung des Flugbetriebes von Nordhorn-Range. Gebetsmühlenartig haben wir immer wieder auf die vielfältigen Gefahrenmomente hingewiesen, die im Zusammenhang mit dem Betrieb des Schieß- und Bombenabwurfplatzes stehen, insbesondere das Atomkraftwerk in Lingen.

Wir fordern den Bundesverteidigungsminister auf, Nordhorn-Range ohne wenn und aber sofort zu schließen.

Gerne haben sich Politiker aller Parteien, ob Regional-, Landes- oder Bundestagsvertreter vor Ort mit der Notgemeinschaft getroffen, um medienwirksam vor Wahlen ihre Unterstützung im Kampf gegen den Übungsbetrieb zu zusagen und so auf Stimmenfang zu gehen.

Noch nicht einmal ein Jahr ist vergangen, als sich zahlreiche Kandidaten vor der Bundestagswahl die Klinke in die Hand gaben und der Notgemeinschaft ihre volle Unterstützung zusicherten. Ausnahmslos versprachen sie, der Notgemeinschaft nach den Wahlen in Berlin Gelegenheit zu geben, in den jeweiligen Parteigremien die Argumente noch einmal vorzutragen und auf die Gefahren hinzuweisen. Alle wollten mithelfen, dass die Range geschlossen wird.

Bis heute hat sich nicht eine Partei bei uns gemeldet und uns dies Gelegenheit gegeben. Leere Versprechen, Worthülsen zur Beruhigung der Wähler beherrschen viele Volksvertreter wesentlich besser als Zuverlässigkeit. Aber Berlin ist weit weg von der Grafschaft oder jedem anderen Ort in Deutschland. Die Entfernung der Politiker zum Wähler wird in diesen Tagen Tagen wieder besonders deutlich im Streit um E 10 oder die Atomenergie.

Sie lügen uns vor, dass sie nun aus Sorge um die Sicherheit der Bürger die Atomenergiefrage 3 Monate auf den Prüfstand stellen. In Wahrheit geht es um die anstehenden Landtagswahlen. Bis zu den Bundestagswahlen dauert es noch viele Monate, da können sie auf die Vergesslichkeit der Wähler vertrauen.

Aus Sorge um die Sicherheit werden AKW'S abgeschaltet, in Lingen nicht. Aber hier müsste dann konsequenterweise der Flugbetrieb sofort und endgültig eingestellt werden. Aber hier passiert sogar das Unglaubliche. Welche Unverschämtheit, Gefühllosigkeit und welch grobschlächtigen Umgang mit den Ängsten der Menschen erlebten wir am Montag Nachmittag. Es wurde geflogen, was das Zeug hält, denn sie lassen uns immer wieder wissen, dass Tschernobyl, Harrisburg oder Japan in Deutschland nicht passieren kann.

Deutsche Kernkraftwerke sind nicht gegen einen Flugzeugabsturz gesichert, und sei es nur wegen einer falschen, in Panik getroffenen, folgenschweren Entscheidung eines Technikers in der Schaltzentrale des Lingener Kraftwerk.

Wolfgang Egberdt
(Gesch.führer)