Notgemeinschaft Nordhorn-Range

Neubürgern „Lust auf Nordhorn“ gemacht

Beitrag vom 23.11.2009

Stadt lud erstmals zum Neubürgerempfang ein – Verwaltungsspitze informierte „aus erster Hand“

Von Thomas Kriegisch - Nordhorn. 2000 Menschen ziehen im Schnitt jährlich nach Nordhorn. Seit Anfang des Jahres haben sich mehr als 1600 Neubürger im Rathaus angemeldet. Die beachtliche Zahl der Zuzüge war Grund für die mittlerweile 53700 Einwohner zählende Kreisstadt, ihre Neubürger mit einer ganz besonderen Begrüßung offiziell in Empfang zu nehmen, ihnen viel Informationen und Orientierungshilfen an die Hand zu geben und „Lust auf Nordhorn“ zu machen.

Zwar hatte nur ein Teil der Neubürger die Einladung zu diesem ersten Empfang angenommen, sie konnten dafür am Sonnabendvormittag aber nach etwa zwei Stunden Vortrags- und Musikprogramm sowie Gesprächen bei Weggen, Kaffee oder Tee mit dem guten Gefühl nach Hause gehen, in einer aufstrebenden, toleranten und familienfreundlichen Mittelstadt mit viel Wohn-, Lebens- und Erlebnisqualität ihr neues Zuhause gefunden zu haben.

Dieses Bild der Stadt skizzierten Bürgermeister Meinhard Hüsemann sowie Stadträtin Marlies Schomakers, Stadtbaurat Lothar Schreinemacher und die Fachbereichsleiter Cornelia Baumann und Ansgar Künneman. „Mit dem Umzug nach Nordhorn ist für die meisten auch der Beginn eines neuen Lebensabschnitts verbunden“, sagte Hüsemann zum Sinn des Empfangs: „Nun gilt es zu wissen, dass man willkommen ist, angenommen wird, dass man Ansprechpartner hat und vor allem gilt es, Menschen kennen zu lernen. Für uns ist es wichtig, dass Sie sich in Nordhorn wohl fühlen und Nordhorn vielleicht auch einmal Ihre neue Heimat wird.“

Hüsemann machte die Neubürger mit einer 630 Jahre alten Stadt näher bekannt, die den Strukturwandel des 20. Jahrhunderts von der textilindustriellen Monokultur zum modernen Dienstleistungsstandort geschafft habe. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze haben man in den vergangenen 20 Jahren in etwa konstant zwischen 17000 und 18000 halten können. Heute verfüge Nordhorn über eine vielfältige und solide Wirtschaftsstruktur mit vielen mittelständischen Unternehmen, wobei sich Nordhorn als Einkaufsstadt bis weit in die Niederlande einen Namen gemacht und sich im Bereich Tourismus viel vorgenommen habe. „Und Nordhorn entwickelt sich weiter“, meinte Hüsemann: „Die jährlich steigenden Einwohnerzahlen lassen auch erkennen, dass es sich in Nordhorn gut leben lässt.“ Dafür sorgten attraktive Wohngebiete, ausreichend Kindergärten und -krippen, alle allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen vor Ort, über 40 Sportvereine, die Sport, Vereinsleben und Engagement verbinden, sowie eine vielfältige Kultur- und Erholungslandschaft.

Dennoch habe auch Nordhorn mit Problemen und Belastungen zu kämpfen. Hier nannte Hüsemann etwa den Kampf gegen die Lärmbelastungen durch den Luft-Boden-Schießplatz Nordhorn-Range. „Und Flagge bekennen müssen wir auch jetzt gegen die Pläne unserer niederländischen Nachbarn zum Ausbau des Flughafens Twente bei Enschede.“

Zur schwierigen Haushaltslage sagte Hüsemann: „Die Finanz- und Wirtschaftskrise ist auch an uns nicht vorbeigegangen.“ Es zeichne sich ab, dass die Finanzplanungsjahre 2010 bis 2012 nicht mehr auszugleichen sein werden. Die jüngst mitgeteilten endgültigen Zahlen für die Schlüsselzuweisungen aus dem kommunalen Finanzausgleich bestätigten die negativen Prognosen, insbesondere für das Haushaltsjahr 2010. „Im kommenden Jahr werden uns nach dem jetzt vorliegenden Haushaltsentwurf gut 2,8 Millionen Euro fehlen. Nach den Finanzplanungsdaten werden wir erst in 2013 wieder mit einem ausgeglichenen Haushalt rechnen können. Wir werden sparen müssen. Wir werden aber auch dafür sorgen müssen, dass kein Stillstand eintritt, sondern dass es weiter geht mit unserer Stadt. Dafür stehe ich ein.“

Hüsemann rief die Neubürger dazu auf, sich ehrenamtlich zu engagieren: „Bürgerschaftliches Engagement ist bei uns in Nordhorn hoch angesehen und wird von der Stadt stark gefördert. Wir wissen aus der Erfahrung, dass ehrenamtliche Arbeit unverzichtbar ist für ein funktionierendes Vereins- und Gemeinleben.“ Das, was ehrenamtlich Tätige leisten, könne die Stadt niemals leisten. Hüsemann: „Wir wissen aber auch, dass Ehrenamtsarbeit die Menschen verbindet, den Menschen eine Gemeinschaft bietet, die für jeden die Lebensqualität erhöht. Eine hohe Lebensqualität bedeutet Zufriedenheit, etwas ganz wichtiges in unserer heutigen so hektischen Zeit.“