Notgemeinschaft Nordhorn-Range

Gedanken über die Äußerungen des RWE-Technikvorstandes

Beitrag vom 16.03.2011

Jens Klompmaker sandte uns die folgenden Gedanken:

Ich zitiere Herrn Gerd Jäger, Technikvorstand der RWE Power aus der "Welt am Sontag" sinngemäß: "Alter ist kein Maßstab für die Sicherheit einer Anlage. Entweder ein Atomkraftwerk erfüllt die Sicherheitsanforderungen oder nicht. In Deutschland würden höchste Sicherheitsstandards angesetzt. Bei RWE sei jeder AKW-Standort genau überprüft worden, und die Sicherheit habe oberste Priorität. Dennoch gibt es natürlich wie in allen Lebensbereichen Restrisiken. Diese müssten minimiert werden."

Hinsichtlich dieser Standortüberprüfung stelle ich mir die Frage, wie sich folgende Konstellation ergeben kann: In Lingen, Emsland, wurde 1969 ein Kernkraftwerk errichtet. Dieses musste bereits 1977 wegen eines Schadens im Dampfumformersystem ausser Betrieb genommen werden. Somit gebe ich Herrn Jäger Recht, Alter ist nicht als Maßstab für die Sicherheit anzusehen. Umgehend hiernach wurde ein neues Kraftwerk geplant und 1988 in Betrieb genommen (Störung 2009). Inzwischen wurde in unmittelbarer Nähe ebenfalls ein Gaskraftwerk an das Netz geschaltet.

Gleichzeitig befindet sich in einer Entfernung von rund 10 km der Luft-Boden-Schießplatz Nordhorn Range der Bundeswehr. Dieser Bombenabwurfplatz wurde bereits 1933 eingerichtet und nach dem 2. Weltkrieg durch die Royal Airforce sehr intensiv betrieben. Hierzu zählten selbstverständlich unzählige Fehlwürfe, die nicht in das ausgewiesene Gelände gefeuert wurden. Seit 2001 wird die Nordhorn Range von der Bundeswehr betrieben.

Meine Frage lautet: Welcher AKW-Standort wird von Herrn Jäger, respektive den Energieversorgern, als unsicher eingestuft? Ich vermute doch der mit der geringsten monetären Rentabilität.

Der RWE geht es sehr offensichtlich nicht um die Sicherheit von Menschenleben, sondern um die Sicherheit Ihrer Kapitalanlagen und deren Verzinsung.